Aktionstag Ehrensache: Rückschau auf 2016 und Startschuss für 2017

Veranstaltung am 07. November 2016 im Kreishaus Bad Schwalbach

 

Von Thorsten Stötzer

In der Kita Wichtelhäuschen in Hattenheim ist der kreisweite Aktionstag Ehrensache in besonders guter Erinnerung geblieben. Der Nachwuchs durfte seinerzeit, am 8. Juli dieses Jahres, mit kleinen Baggern mithelfen, als Mitarbeiter der Firma Ludwig Schäfer einen Parkplatz für Roller und Fahrrädchen anlegten. „Davon schwärmen die Kinder heute noch“, beteuert die Kita-Leiterin Monika Besier, als im Kreishaus Bilanz gezogen wird zur Aktion.

Soziales Engagement der Wirtschaft

Von über zwei Dutzend solcher vorgeschlagenen Projekte wurden letztlich 14 umgesetzt, berichtet Horst Stockem, der in der Kreisverwaltung die „Ehrensache“ betreut. 20 Unternehmen beteiligten sich mit ihren Beschäftigten, denn das Grundprinzip des Aktionstages ist es, dass die Wirtschaft sich auf diese Weise sozial engagiert. Weitere Unterstützung gab es, als etwa ein Logo und ein Imagefilm entstanden. Bis auf einen nahmen alle im Vorjahr tätigen Betriebe erneut teil, sagt Stockem.

Mit einer Landkarte führt er vor Augen, wie sich der Ehrensache-Tag bei der nun zweiten Auflage ausgebreitet hat. Die Zahl der Projekte habe sich nahezu verdoppelt. Außerdem setzten sich „sehr viel mehr Unternehmen ein - aber noch nicht genug“, fasst Anke Seeling zusammen, die ehrenamtlich moderiert. „Der Aktionstag ist bei uns im Kreis angekommen“, meint Landrat Burkhard Albers (SPD).

Viele Unternehmen brächten sich bereits im Alltag für die Gesellschaft ein, dennoch sei es gut, solche Hilfen auf einen Tag zu fokussieren, findet Geschäftsführer Gordon Bonnet von der IHK Wiesbaden. „Lokale Verankerung ist eine wunderbare Grundlage für ehrenamtliches Engagement“, schließt sich Christoph Gelking als Geschäftsführer der Handwerkskammer Wiesbaden an. Außerdem sei es spannend, wenn IT-Experten Hecken schnitten oder Maler Bäume pflanzten.

Die Präsentationen zeigen viele Beispiele. Mal geht es um wildschweinsichere Hochbeete und dann um Gartenhäuschen. „Ich habe mir einen schönen Sonnenbrand geholt“, gesteht Versicherungskaufmann David Merdan, der auf der Abenteuerfarm in Aarbergen geholfen hat. Klaus Röhrich aus der Kreisverwaltung hatte auf der Kinder-und Jugendfarm Oestrich-Winkel eher mit Mücken zu kämpfen. Doch nicht nur handfeste Arbeit bewältigten die Freiwilligen. Sie ermöglichten ebenso den schwerbehinderten Bewohnern der Villa Brosius in Laufenselden einen Ausflug in den Wald oder gingen mit im Rollstuhl sitzenden Senioren in Niedernhausen Eis essen. Sogar Schulungen in Sachen Mitgliederwerbung und Fundraising gab es. Neben Danksagungen ist Spaß das zentrale Motiv in den Kurz-Interviews. Es wird gelobt, dass sich offenbar langfristige Kooperationen anbahnen. Doch was hält manche Firmen noch ab? Im Sommer hätten die Handwerker meist zu viel zu tun, der Bekanntheitsgrad der „Ehrensache“ müsse noch wachsen, vermuten die Leute von der Basis.

Auf Freitag, 23. Juni 2017, ist bereits der dritte Aktionstag terminiert, teilt Stockem mit. Bald können Projektvorschläge gemacht werden über die Internetseite www.aktionstag-ehrensache.de.

(WIESBADENER KURIER Ausgabe Untertaunus vom 09. November 2016)